Mit Bogen, Duft und Berliner Schnauze: das Wochenendseminar 2024 der Regionalgruppe Unterfranken.
Bunt ging es wieder zu im Exerzitienhaus Würzburg, in dem sich die Regiogruppe Unterfranken vom 5. bis 6. Oktober zum jährlichen Austausch traf. An diesem Wochenende tauchten die 30 Teilnehmer*innen tief ab in die Welt von Düften und Yoga, erhielten Einblick in das Leben einer erwachsenen CF-Patientin und durften bei einer Einführung in das intuitive Bogenschießen entspannen.
Die Regionalgruppe Unterfranken kommt seit 26 Jahren immer im Herbst zusammen, um alte Bekannt- und Freundschaften zu beleben (einige kennen sich schon seit Jahrzehnten), Erfahrungen und Tipps zu Mukoviszidose auszutauschen (Selbsthilfe im wahrsten Sinne: die „Alten Hasen“ unterstützen hier u.a. auch die Eltern von neudiagnostizierten Kindern) und gemeinsam neue Erfahrungsfelder zu entdecken. Und diese können bunt und vielfältig sein: TajiChi von Kopf bis Fuß, ein Grillseminar fürs Teambuilding, Didgeridoo zur Unterstützung der Lungenfunktion oder Capoeira für die Thoraxmobilisierung sind nur einige Methoden, die die Gruppe in den letzten Jahren erprobt hat. Spaß machen sie immer, es wird viel gelacht bei den Treffen und jedeR hat seinen persönlichen Gewinn an diesen beiden Tagen: der einen dient es dazu, auf andere Gedanken zu kommen, dem anderen neue Erfahrungen zu sammeln und wieder anderen hilft es, kurz dem Hamsterrad aus Aufgaben und Verpflichtungen zu entrinnen – somit ist jedes Jahr immer etwas für alle dabei.
Auch dieses Jahr gab es viel zu entdecken und zu erfahren. Der Heilpraktiker Stefan Riegel berichtete aus seiner Erfahrung zum bewussten Setzen von Grenzen, und wie sich das Erkennen eigener Bedürfnisse positiv auf das ganze (Familien)System auswirken kann — was beim Auftreten einer chronischen Erkrankung wie Mukoviszidose durchaus wichtig ist.
Sehr lebensnah und unterhaltsam erzählte Alexandra Kramarz aus ihrem Alltag mit CF. Die 36jährige Lehrerin aus Berlin musste in ihrer „CF-Karriere“ bereits einige Auf und Abs bestehen und konnte so aus erster Hand berichten, wie die Fortschritte der Forschung und neue therapeutische Ansätze ihr Leben in den letzten Jahren um einiges erleichterten. Wie jedeR CF-Betroffene muss sie zwar auch heute noch Therapie machen (Inhalation, Physiotherapie, Medikation), der Aufwand dafür ist aber nur ein Bruchteil dessen, was früher noch nötig gewesen ist.
Einen willkommenen Wechsel zu den „Sitzeinheiten“ brachten die praktisch-aktiven Seminarbausteine. Frank Findeiß, selber Vater eines Kindes mit CF, stellte im Workshop „Intuitives Bogenschießen“ die Grundbausteine (Stand-Atem-Achtsamkeit) dieser Sportart vor, die in dieser Form auch meditativ wirkt. Da die Regionalgruppe über einen eigenen „Bogen-Park“ verfügt, konnten alle Teilnehmenden in Zweiergruppen erste Übungen mit dem Flitzebogen machen.
Abgeschlossen wurde das Wochenende dann ganzkörperlich durch die Würzburger Aroma-Yogalehrerin Linda Weyh. Nach einer kurzen Einführung in die Welt von Düften und Ölen bewegten und atmeten sich die Teilnehmenden unter ihrer Anleitung schließlich Richtung Mittagessen, mit dem das Wochenende offiziell
ausklang (was die letzten Unermüdlichen nicht davon abhielt, bei einer Tasse Kaffee die tiefsten Eindrücke des Wochenendes nachklingen zu lassen).
Diese Wochenenden können natürlich nicht allein aus den Teilnahmegebühren bestritten werden. Das Seminar 2024 z.B. wurde unterstützt von Vertex, Viatris und der Sparkassenstiftung für den Landkreis Main-Spessart.